Stressbewältigung
Ratschläge zur Stressbewältigung für die allgemeine Öffentlichkeit
Mehrere Organisationen haben Merkblätter entwickelt, die Ratschläge dazu anbieten, wie man während einer Pandemie mit Stress umgehen kann (z.B. American Psychological Association, 2009). Sie enthalten die folgenden Empfehlungen zur emotionalen und körperlichen Selbstfürsorge:
Bleiben Sie informiert darüber, wie Sie sich schützen können.
Suchen Sie Informationen aus einer glaubwürdigen Quelle auf, wie z. B. der WHO, CDC oder einer örtlichen Gesundheitsbehörde. Befolgen Sie die Richtlinien öffentlicher Gesundheitsbehörden. Dies könnte beinhalten, zu Hause zu bleiben oder öffentliche Versammlungen zu meiden. Seien Sie auf der Hut vor haltlosen Gerüchten. Denken
Sie daran, dass Medien dazu neigen, viele Sachverhalte reißerisch darzustellen, indem sie sich beispielsweise auf negative Nachrichten konzentrieren (z. B. erkrankte Personen) und die banaleren guten Nachrichten vernachlässigen (z.B. die vielen Menschen, die nicht erkranken). Begrenzen Sie Ihren Kontakt zu Websites oder Fernsehformaten, die Ihre Ängste nähren.
Betrachten Sie die Dinge nüchtern. Über Jahrhunderte hinweg haben Menschen Notlagen überlebt. Die meisten Menschen sind widerstandsfähig; die meisten Menschen fassen wieder Tritt und passen sich an Veränderungen an. Grübeln Sie nicht über Worst-Case-Szenarien. Denken Sie daran, dass sich die Situation wieder verbessern wird.
Bleiben Sie gesund. Ein gesunder Lebensstil, vor allem richtige Ernährung, Bewegung, Schlaf und Ruhe, ist ein guter Schutz vor Krankheiten. Verzichten Sie auf Alkohol und andere berauschende Substanzen.
Das Praktizieren geeigneter Hygienemaßnahmen, wie Händewaschen und der Schutz des Mundes beim Husten, wird die Ausbreitung der Infektion auf Sie und andere minimieren. Lassen Sie sich impfen. Ein gesunder Körper kann einen positiven Einfluss auf Ihre Gedanken und Gefühle haben und Sie in die Lage versetzen, bessere Entscheidungen zu treffen und Ihnen dabei helfen, mit den Unsicherheiten der Grippe umzugehen. Nehmen Sie sich Zeit zum Entspannen. Halten Sie Ihren normalen Tagesablauf aufrecht, soweit Sie können.
Bauen Sie Widerstandsfähigkeit auf. Das Aufbauen von Widerstandsfähigkeit meint den Prozess der Anpassung und Bewältigung angesichts einer Notsituation. Greifen Sie auf Kompetenzen zurück, die Sie in der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt haben, um mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden. Nutzen Sie diese Kompetenzen zum Umgang mit Ihren Sorgen über die Unsicherheiten der Pandemie.
Machen Sie sich einen Plan. Wenn Sie einen Plan für den Umgang mit Notlagen haben, kann das Ihre Angstverringern. Falls Gesundheitsbehörden empfehlen, zu Hause zu bleiben, legen Sie sich zumindest einen für zwei Wochen reichenden Vorrat von unverderblichen, leicht zuzubereitenden Lebensmitteln, Wasser und anderen wichtigen Haushalts- oder sonstigen Proviant, gerade Medikamente, an.Erwägen Sie Möglichkeiten für die Arbeit von zu Hause. Machen Sie einen Plan dafür, wie Sie sich um erkrankte Familienmitglieder
kümmern können. Legen Sie einen Notfallplan für die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern fest. Überlegen Sie sich, wie Sie die Zeit verbringen könnten,wenn die Schulen oder Betriebe geschlossen sind. Planen Sie, zu Hause zu bleiben, wenn Sie krank sind.
Kommunizieren Sie mit Ihren Kindern. Sprechen Sie über die Pandemie mit Ihren Kindern in einer offenen, altersgemäßen Weise. Gehen Sie auf die Befürchtungen der Kinder ein. Denken Sie daran, dass Kinder sich ihre Eltern zum Vorbild nehmen; wenn sie sehen, dass Sie verärgert sind, reagieren sie selbst verärgert. Versuchen Sie so weit wie möglich, die gewohnten Abläufe und Zeitpläne Ihrer Kinder aufrechtzuerhalten. Wenn Sie bemerken, dass das Verhalten Ihres Kindes sich zu Hause oder in der Schule deutlich verändert, sprechen Sie mit ihm über die Situation.
Bleiben Sie in Kontakt. Die Aufrechterhaltung sozialer Netzwerke kann eine wichtige Möglichkeit sein, Gefühle zu teilen und Stress abzubauen. Sie können über soziale Medien im Kontakt bleiben, falls die Gesundheitsbehörden empfehlen, direkte soziale Kontakte zu begrenzen. Aber denken Sie auch daran, beim Denken und Sprechen über belastende Dinge in Ihrem Leben Pausen einzulegen.
Wann Sie sich um Hilfe bemühen sollten. Ein gewisser Grad an Furcht oder Angst vor der Grippe ist normal, aber manchmal brauchen Menschen Hilfe, um mit der Belastung fertig zu werden. Seien Sie sensibel für folgende Warnhinweise:
1. ständige Angst, Sorgen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit oder Depression
2. Vermeidung sozialer Kontakte bis zu dem Punkt, dass Sie sich vollständig isoliert haben
3. ständiges Untersuchen des eigenen Körpers (z.B. Fieber messen) oder fortlaufende Rückversicherungen über Ihre Gesundheit bei Ärzten, Freunden, Familienangehörigen oder in Form von Internetrecherchen
4. übermäßige oder unnötige Hygienevorsichtsmaßnahmen (etwa Tragen von Gesichtsmasken zu Hause oder wiederholtes Händewaschen ohne unmittelbare Notwendigkeit)
5. Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder übermäßiges Essen, um mit der Belastung fertig zu werden.
Wo Sie nach Hilfe suchen sollten. Wenn viele dieser Warnhinweise auf Sie zutreffen, dann könnte es für Sie wichtig sein, eine zugelassene Fachkraft für psychische Gesundheit aufzusuchen, wie z.B. einen Psychologen, Hausarzt oder sonstigen Ratgeber. Manchmal kann eine solche Kontaktaufnahme auch über das Internet durchgeführt werden. Diese Form der Beratung kann Ihnen dabei helfen, einen Plan zur Bewältigung der Belastungssituation zu entwerfen.